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Bauratgeber

Ziegelbau

Ziegelbau Außenwände Ziegel Die Außenwände sollen entweder 38 cm oder 50 cm stark sein. Verwenden sollte man nur Ziegel, die einen dementsprechenden U- Wert haben. Früher wurde zum U- Wert noch K- Wert gesagt. Die Bezeichnung U-Wert steht für „Wärmedurchgangskoeffizient“. Dieser U – Wert sollte so ca. 0,15 – 0,25 betragen. Je kleiner der Wert, desto besser wäre es natürlich. Ob nun die Wände 50 cm dick oder 38 cm dick sind, spielt für die Heizkosten nicht wirklich eine große Rolle, da ich in der Praxis, gerade auch bei Altbauten, erlebt habe, dass die meiste Wärme bei Fenster- und Türanschlüssen, bei den Fenster selber und vor allem übers Dach verloren ging. Es wäre folgendes Beispiel eine Kaufentscheidung: Sie wollen ein Haus mit einem gemütlichen, ländlichen Stil bauen. Schöne, breite Blumenfenster wollen Sie dazu auch noch haben. Hier ist eine 50er Wand eher empfehlenswert. Oder Sie wollen die Fenster nicht nur immer kippen, sondern auch öfters ganz öffnen. Wie störend das oft sein kann, wenn ein Fenster so weit in den Raum ragt, werden Sie sicher schon erlebt haben. Nun, bei einer 50-er Wandstärke mit doppelflügeligen Fenstern ragt das Fenster grad mal 10 – 20 cm in den Raum. Ich will damit ausdrücken, dass es eher solch ein Grund sein kann, sich für die eine oder andere Wandstärke zu entscheiden. Sie erreichen, bezüglich der Wärmedämmung, mit einem 38-er Ziegel ca. einen U – Wert von 0,24, bei einem 50ger Ziegel ca. 0,15. Dies sind Werte der absolut besten Ziegel. Es ist natürlich technisch gesehen besser, Sie würden 50-er Wände machen. In der Praxis werden Sie kaum, wenn überhaupt, etwas merken, ganz besonders dann, wenn es um das Thema Heizkosten geht. Es ist viel wichtiger, dass in der Außenwand keine Kältebrücken (eigentlich eine Wärmebrücke, aber bleiben wir bei dem Begriff Kältebrücke, da dieser sehr verbreitet ist) entstehen. Der häufigste Fehler ist, wenn anstatt der gut gedämmten Ziegel kleine „Normalformatziegel“ verwendet werden. Das geschieht oft bei Fenstern und Türen. Mit gutem Werkzeug lassen sich auch die großformatigen Außenwand – Ziegel mühelos schneiden. Bei den Fenster- und Türstürzen sollten nur gedämmte Überleger verwendet werden. Sollten Sie vorhaben Rollläden einzubauen, dann kann ich Ihnen nur empfehlen, Ziegelrollladenkästen zu verwenden. Eine einheitliche Ziegeloberfläche der Außenwand wird damit ermöglicht und so Rissbildung vermieden. Stufenförmiges Auslassen über Fenstern und Türen ist zwar auch eine Möglichkeit, die aber im Endeffekt genauso viel kostet. Darüber hinaus ist die Gefahr, dass später einmal Risse im Putz entstehen, viel größer. Im Erdgeschoss sollte auch wieder unter der ersten Ziegelreihe eine Teerpappe aufgelegt werden. Um einen bautechnisch richtigen Sockel ausbilden zu können, sollte das Erdgeschoss mindestens 5 cm über den Kellerrand und dessen Isolierung ragen. Innenwände aus Ziegel Nach dem die Außenwände gemauert sind, werden die tragenden Zwischenwände errichtet. Welche Ziegel innen verwendet werden ist grundsätzlich egal. Der Nut und Feder- Ziegel hat sich auch bei den Innenwänden durchgesetzt. Das gängigste Format der Mittelwandziegel ist 38 x 25 x 23,8 cm bzw. 25 cm hoch wenn man mit Planziegeln arbeitet. Hier können ohne weiteres, zum Ausgleichen und Einfügen, Normalformatziegel verwendet werden. Die nichtragenden Zwischenwände sollten Sie aus 12 cm starken Ziegeln herstellen, damit später eventuelle Leitungen besser untergebracht werden können. Beim Mörtel sollten Sie den selben verwenden wie bei den Außenwänden. Eine gleichmäßigere Setzung kann so gewährleistet werden. Ziegeldecke Wenn alle Außenwände und alle tragenden Innenwände errichtet sind, kann mit der Decke begonnen werden. Bei den Ziegeldecken gibt es auch wieder zwei Arten: Ziegeldecke aus Bimssteinen und gebrannten Steinen. Auf die Bimssteindecke sollte man aber verzichten. Bei der herkömmlichen Ziegeldecke gibt es verschiedene Variationen. Hier kann man sagen, dass alle ziemlich gleichwertig sind. Die größeren Vorteile hat die trägerlose Ziegeldecke. Die Deckensteine haben eine besondere Form, so dass man sich die Träger ersparen kann. Eine eigens dafür notwendige Schalung wird mitgeliefert und auch wieder abtransportiert. Diese Rippenhohlsteindecke eignet sich besonders bei großen Spannweiten und komplizierten Grundrissen. Auf der Ziegeldecke, wie auch schon beim Keller gesagt, müssen normalerweise Eisenmatten als Schwind- und Verteilerbewehrung ausgelegt werden. Diese Matten sollten Sie am besten durch Kunststofffasern ersetzen. Vor dem Betonieren sollten Sie noch die Elektroschläuche verlegen. Aussparungen für den Abfluss sind eigentlich nicht notwendig. Die Praxis hat erwiesen, dass das nachträgliche Durchbrechen einfach und problemlos gemacht werden kann. Das Loch hingegen für den Kamin muss schon berücksichtigt werden. Eventuelle Dachlasten, die nicht auf tragende Wände abgestützt werden können, müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Beim Deckenrost gibt es noch was ganz Wichtiges: Am besten mauert man die Decke mit den dazugehörenden Abmauerungsziegeln ab. Ganz wichtig dabei ist, dass Sie innerhalb der Ziegel noch eine mind. 5 -10 cm starke Porit-Platte aufstellen, da sonst der Deckenrost eine Kältebrücke darstellt. Weiters sorgt das Porit dafür, dass die Decke Platz hat zum Schwingen und somit außen keine Rissbildung verursacht. Nicht vergessen darf man bei Mansardenhäusern, dass eine Verankerung des Dachstuhls in den Deckenrost mit einbetoniert wird. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Ziegelfertigdecke zu verlegen. Hier wird die Decke in ca 1,25 m breiten Deckenelementen vorgefertigt. Auf der Baustelle wird mittels Kran die Decke dann verlegt. Es müssen nur noch der Kranz und die Stösse ausbetoniert werden. Der Vorteil: Die Decke kann dann gleich belastet werden. Dadurch wird die Bauzeit verkürzt und ein mühsames Unterstellen fällt auch weg. Vom Preis ist die Ziegelfertigdecke, wenn man die Arbeit für die Verlegung der herkömmlichen Ziegeldecke mitrechnet, genauso günstig. Dachboden Obergeschoss Die Bauweise ist die gleiche, nur dass man die Decke meistens aus Holz und mit dem Dachstuhl mitmacht. Bei Pultdächern sind die Sparren gleich die tragende Konstruktion. Bei Satteldächern übernehmen die Zangen des Dachstuhls die tragende Funktion. Bei Flachdächern wird die OG Decke auch massiv errichtet. Ich habe auch fast nie Fertig – Betondecken verwendet. Die gibt es in 3 Variationen. Elementdecke – 5 cm Fertigbetonplatten ca. 2,40 breit, die müssen auf der Baustelle noch unterstellt werden und mit Aufbeton betoniert. Unterstellungsfreie Elementdecke, selbe wie oben, nur dass man die nicht mehr unterstellen muss, da tragende Rippen ebenfalls schon betoniert sind. Hohldielen Decke, sind fix fertige Elemente, die nur an den Stößen mit kleinkörnigen Beton ausgegossen werden müssen. Die Unterseite ist sehr glatt und man braucht nur die Stöße verspachteln, es ist nicht mehr notwendig die Decke zu putzen. Leider sieht man bei sehr vielen Häuser später trotzdem noch in der Farbe die Stöße hervorkommen. Für mich sind die Ziegeldecken immer noch die beste Variation, der Beton-und Eisenanteil sind sehr gering, und auch die kreuzweise Bewehrung ist weg. Das fertige Ziegelhaus Sie sehen, dass ein Ziegelhaus wenige Gefahren in sich birgt etwas falsch zu machen. Der Ziegel wird dann nur noch innen und außen verputzt. Das wird wahrscheinlich auch noch der Grund sein, dass viele Häuselbauer, grad dann, wenn sie selber mithelfen wollen, sich für ein solches Haus entscheiden. Erwähnt werden muss, dass die Qualität eines Ziegelhauses mit der Materialwahl beginnt. Darum, wenn Sie sich für ein Ziegelhaus entscheiden, bitte unbedingt wie beschrieben vorgehen. Machen Sie sich ein wenig schlau, was die Ziegelauswahl betrifft. Es gibt einige Ziegelanbieter, und man kann generell sagen, das die Ziegel allesamt sehr gut sind. Ich würde die Hände weglassen von Ziegeln, die gefüllt mit irgend einem Dämmstoff sind. Jeder Ziegelanbieter hat auch immer Ziegeldecken im Programm. Es ist zu empfehlen, Ziegel und Decken des gleichen Herstellers zu verwenden. WEITER
Burg Pernegg

Kapitel II